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Heiraten auf Sylt (IV).

Ehe, Ahoi! – heiraten unter vollen Segeln.


Etwas Blaues, gehört zu jeder Hochzeit - und sei es das Meer, auf dem Zwei sich trauen. Wem Wind und Wellen Trauzeuge sein sollen, der kann mit vollen Segeln Kurs auf den Bund des Lebens nehmen und auf einem Kutter in den Hafen der Ehe einlaufen. Wo das geht? Auf der „Gret Palucca“, Sylts schwimmendem Standesamt..

List - es ist 10:00 Uhr. Rhythmisch klatschen die Wellen an Deutschlands nördlichste Hafenmole. Nah und fern ertönt Möwengeschrei. Ein uriger Seekutter steht bereit zum Auslaufen. Dann heißt es Leinen los und die „Gret Palucca“ sticht in See. Hinaus geht es aufs graublaue Meer. Schon liegt Dänemark zum Greifen nah. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Jedenfalls nicht, ohne sich dabei nasse Füße zu holen. Für den Fall, dass jemand selbige in letzter Minute bekommen sollte, vor dem viel gerühmten Hafen der Ehe.

Denn nicht Fische fangen oder Seevögel beobachten ist auf dieser zirka neunzigminütigen Ausfahrt das erklärte Ziel, sondern Heiraten inmitten einer einzigartigen Naturszenerie. Friesisch herb - auf alten Holzplanken, mit ordentlich Wasser unterm Kiel und viel, viel würziger Seeluft im Gesicht. Dazu kommen Königshafen und Ellenbogen im Panoramablick. Für das Brautpaar und die maximal 50-köpfige Festgesellschaft an Bord. Und eine Urkunde, die gibt es später obendrauf. Vom Kapitän persönlich. Der diese dann in eine Buddel steckt und auf große Fahrt schickt. Das ist symbolisch gemeint und verspricht dem jungen Paar Glück. Und dem Finder derselben winkt gar ein Gutschein für eine Schifffahrt.

Wo die Flaschenpost später genau ankommen wird, weiß natürlich keiner. Ebenso wenig, ob die Reise der frisch Vermählten erfolgreich verlaufen wird, die auf der „Gret Palucca“ von Mai bis Oktober unter Segeln Kurs aufs Abenteuer Ehe nehmen.

Die gemeinsame Seefestigkeit der Brautleute wird jedenfalls während des Heiratstörns einer direkten Probe unterzogen. Doch bei aller Seefahrerromantik – ein eher sportlicher Wedding-Style ist hier Trumpf. Genauso wie schiffstaugliches Schuhwerk insbesondere für die Braut, das gut überlegt und passend zur Situation an Bord sein sollte. Denn ein sicherer Stand in allen Lagen, ist bekanntlich die beste Voraussetzung dafür, nicht ungewollt oder frühzeitig ins Rutschen zu kommen.

Text/Fotos: Angelika Jakat


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