Der Gesamtbestand an Austern beläuft sich auf rund 21/2 Millionen Stück. Diese genaue Übersicht besteht, da sich Lists Austernfischer besonders viel Mühe bei der Aufzucht und Pflege ihrer hartschaligen "Watt-Königinnen" geben. Handarbeit ist hier Trumpf. An die 15 Mal durchwandert eine "Sylter Royal" Menschenhand bis sie ihr Verkaufsgewicht von 80 Gramm und damit Marktreife erreicht hat, so Wuggazer.

Der weiß genau, worauf es bei der Austernzucht ankommt. "Dazu gehört, dass die Muscheln fortdauernd in Bewegung bleiben, damit sie sich nicht aneinander festsetzen. In den Wintermonaten sortieren wir sie der Größen nach in Plastikkörbe, später dann zurück in die "Poches."

Aus Irland kommend, wachsen die jungen, wuchsfreudigen Verkaufsaustern mit einem Ausgangsgewicht von 20 bis 25 Gramm unterschiedlich schnell heran. "Im Sylter Watt werden sie in zwei bis 2,5 Jahren aufgepäppelt."

Ihre Winter-Lagerstatt finden die Muscheln teils in einer Halle, teils in einem ausgebauten Bunkerkeller. In rund 17 Meter langen und 1 Meter tiefen Betonbecken, deren Meerwasserfüllung zusätzlich mittels Luftgebläse mit Sauerstoff angereichert wird.

"Der regelmäßig stattfindende Wasserwechsel ahmt den Gezeitenwechsel der Natur nach und stellt für den Schließmuskel der Auster eine Art Bodybuilding dar", amüsiert sich der Austernfischer. "Der zieht sich bei Ebbe fest zusammen, um das Eindringen von Fremdkörpern zu vermeiden", sagt der gebürtige Husumer.

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