Da es für ein Wiesen-Match zu kalt ist, leitet Juan Correa die Trainingsstunde in der Reithalle. Zuerst werden die Pferde warm galoppiert, danach die beiden gegnerischen Teams bestimmt. Die bestehen aus je vier Spielern und sind zusammengesetzt aus einer gemischten Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Alter von 11 bis 41 Jahren.

Dann beginnt der erste so genannter "Chukker". Dem sich in der Folge drei weitere Spielabschnitte anschließen, die jeweils rund sieben Minuten dauern. Juan Correa schwingt seinen "Stick", einen langstieligen Schläger mit Ledergriff und Handschlaufe, an dessen unterem Ende sich ein zigarrenförmiger Holzschläger befindet. Er will damit einen schwarz-roten Gummi-Spielball nah an das gegnerische Tor spielen, dessen Pfosten zwei große Plastikkegel an der gegenüberliegenden Hallenwand markieren.

Sofort setzen Pferd und Reiter beherzt dem fliegenden Ball nach. Es entsteht ein wildes Gedränge. Einer der Spieler nutzt die Torchance, indem er den Ball geschickt mit seinem Stick trifft und in das Tor feuert. Das Spiel ist sehr schnell und wechselt durch lange Ball-Pässe und Rückschläge ständig die Richtung. Einen Torwart gibt es nicht.
Die Beine der wendigen, temperamentvollen Polo-Ponys sind durch dicke, rote Bandagen vor Schlägen durch den Polostick geschützt. Kurze Spurts und abrupte Wendemanöver der Pferde lassen den Hallenbelag aufstauben und dicke Flocken des Späne-Sand-Gemischs niederrieseln.

Wegen der Verhakungsgefahr mit den Sticks ist der Schweif der 1,65 Meter kleinen Pferde hochgebunden und die Mähne rasiert. Lange Dampf-Fontänen treten gegen Ende des Spiels aus den Nüstern der laut schnaubenden Tiere. In der Halle riecht es nach einem Gemisch aus Heu, Stroh und Pferdeschweiß.

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