Die gefragte Schulung dauert 20 Stunden. Die Frauen lernen den Einsatz der eigenen Stimme, des Ellbogens sowie Fuß- und Beintechniken; sie erfahren Grundlegendes über ihre eigenen Grenzen, aber auch über ihre Möglichkeiten.


"Nachbarn rufen meist stellvertretend für misshandelte Frauen an. Bei Vergewaltigungsdelikten muss von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden, da die Peiniger oft nicht angezeigt werden – eigentlich wissen viele Gewaltopfer nicht damit umzugehen", sagt "Ziege", der aus zahlreichen Streifendienst-Begebenheiten um die Ohnmacht von Frauen weiß, bei denen finanzielle Abhängigkeit häufig eine entscheidende Rolle spielt.

Was für Rechte Frauen haben, die Opfer von Gewalt geworden sind oder sich bedroht fühlen und welche Wege sie gehen können, wird im Theorieteil des Kurses behandelt: von der Anzeige bis zum Gerichtsverfahren. Konsequenzen körperlicher Gegenwehr in Notwehrsituationen. Welche Hilfsorganisationen es gibt.

"Es geht darum", erklärt die Kriminalkommissarin, "dass die Frauen die Zusammenhänge verstehen. Wann sie gefährdet sind für Übergriffe. Warum sie der Täter als Opfer erfasst.

"Der Kurs sensibilisiert mich für Aggression und Gewalt. Ich lebe seither selbstbewusster", so eine Teilnehmerin, der die beiden Polizisten auch Jiu-Jitsu und Wingtsun empfehlen können zum Erlernen von "Schlägen, die Spaß machen, weil sie funktionieren, wenn es darauf ankommt."


Polizeiobermeister Florian Ziegfeld demonstriert die korrekte Fingerhaltung für einen effektiven Schlag mit der Hand.

© 2004-2005 aja
(Dieser Text erschien am 21.02.2005 in der Sylter Rundschau)

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