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Söl`ring Foriining e.V.:

Sylter Brauchtum, Küste, Landschaft und Denkmäler.


In Keitum, dem Watt nah, besteht seit 1973 die Geschäftsstelle der Söl`ring Foriining e.V. – zugleich gemeinsames Büro von Sönke Brodersen und Dr. Maria-Gesine Thies. Deren Wirkungsbereiche umfassen die Belange des Sylter Heimatvereins in der Bandbreite von Buchhaltung bis Kultur – hauptberuflich und einsatzstark.

Sie sei buchstäblich „Mädchen für alles“, antwortet Maria-Gesine Thies auf die Frage, wie ihr Tätigkeitsprofil bei der Söl`ring Foriining aussieht. Die Kunsthistorikerin mit Promotion über Keramik der 20er-Jahre meint damit, dass sie längst nicht nur im Bereich der Sylter Museen aktiv ist, wo sie die Ausstellungs- und Bestandspflege mitverantwortet.

Was Sönke Brodersen nur bestätigen kann. Der Betriebswirtschaftler erledigt alles Kaufmännische in der Geschäftsstelle des Heimatvereins. Genauer: „Alles, bis auf Kunst“, wie er sagt. Und wenn beide davon erzählen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, er ihr eine Hilfe bei Computerfragen sei und sie sein „externes Gedächtnis“, dann merkt man, hier besteht Respekt vor der Arbeit des anderen. Obwohl die beiden wenige klar voneinander getrennte Arbeitsfelder haben, herrscht Harmonie. Wenn es allerdings um die Frage Tee oder Kaffee geht, ist kein Einklang zu erzielen. Sönke Brodersen, 1967 in Westerland geboren, lebt seine Vorliebe für Grünen Tee; die gebürtige Bad Segebergerin die ihre für Kaffee. Null Friesischkenntnisse habe sie gehabt als sie Kiel damals verlies, den „Sprung ins kalte Wasser“ wagte und auf Sylt beruflich neu anfing. 15 Jahre später ist sie auf der Insel angekommen. Auch sprachlich. Ihr Friesisch wird gelobt. „Sylt ist jetzt mein Zuhause“, sagt sie heute.

Weder Friesin noch Gast, habe es lange gedauert bis sie sich nicht mehr fremd gefühlt habe, erzählt Maria-Gesine Thies. In ihrem Arbeitsalltag spiele aber doch das Hochdeutsche die Hauptrolle. Wie auch für den Kampener Brodersen, der offen bekennt, er habe Friesisch nie erlernt. Seit drei Jahren arbeitet das eingespielte Team erfolgreich zusammen, das in Sachen Finanzen und bei der Verteilung von Kompetenzen neue Perspektiven begrüßen würde, wie sie beide sagen.

An offiziellen Wochenend- und Abendterminen der Söl`ring Foriining ist ihr Einsatz zusätzlich gefordert. Sönke Brodersen bemerkt: „Meistens trifft man sich in der Freizeit dienstlich.“ Was zur „Kunstnacht“ am 21. Juni im Sylter Heimatmuseum anstehen wird, aber öfter noch zur 100-Jahr-Feier der Söl`ring Foriining, die am zweiten Weihnachtstag 1905 gegründet worden ist. Der Vereinssatzung nach zur Erhaltung und zum Schutz von Sylter Brauchtum, Küste, Landschaft und Denkmälern. Doch erst im nächsten Jahr soll anlässlich des Vereinsregistereintrags vom 28.03.1906, festlich und ausgiebig das Jubiläum gefeiert werden, berichtet Maria-Gesine Thies. Ohne Frage ein besonderes Datum für ganz Sylt.

Text/Fotos: Angelika Jakat

(Veröffentlichung: TV SYLT Magazin, 11/05)

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