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Projekt Kunstmuseum Sylt - Raum schaffen für Kunst.

Interview: Dr. Herbert Sieg.


Für Kunst interessiert und engagiert sich Dr. Herbert Sieg sein Leben lang. Der gebürtige Sylter und ehemalige Internist entschied sich 1990, als Maler und Galerist zu arbeiten. Er ist der Vorsitzende der „Sylter Kunstmuseums Stiftung“, die das Ziel verfolgt, auf Sylt ein Museum der Modernen Kunst aufzubauen.

Herbert Sieg ist ein Mann mit Visionen, aber auch mit klar definierten Zielen und dem unverkennbareren Willen, diese zu erreichen. Für den 65-Jährigen steht fest, „dass die Sylter der Kunst etwas schulden“. Deshalb will er umsetzen, was mach einem derzeit kaum realisierbar erscheint: die Einrichtung eines der Öffentlichkeit zugänglichen Museums der Modernen Kunst mit Standort Sylt. Eine Absicht, die Kunstliebhaber begeistert. Ja sogar das zuständige Ministerium überzeugte, das der „Sylter Kunstmuseums Stiftung“ im Dezember 2004 grünes Licht erteilte, indem es dem Kulturprojekt seine Anerkennung aussprach und es genehmigte. Der Anfang ist gemacht. Ein finanzieller Grundstock von 500.000 Euro gelegt. Doch der reicht nicht aus, um den „Lieblingsstandort“ für das geplante Insel-Kunstmuseum zu erwerben.

„Mein Ideal ist das Amtsgebäude in Keitum, das bald frei wird. Und das mit relativ wenig Aufwand entsprechend umgestaltet werden könnte“, sagt Herbert Sieg, der dazu nicht nur die gute Erreichbarkeit des Gebäudes in der C.-P.-Hansen-Allee schätzt, sondern auch die repräsentative Lage in nächster Nähe zu den Keitumer Museen. Seiner Ansicht nach stelle ein Ort der Kunst eine „schöne Ergänzung“ der bestehenden Sylt-Ausstellungsschwerpunkte Brauchtum und Kultur der Seefahrer dar. Warum er sich engagiert? Die Antwort des Sylter Malers kommt prompt: „Ich musste immer mit Bedauern feststellen, dass wir auf Sylt die Bedeutung des Einflusses der Bildenden Kunst als Wegbereiter verkennen. Der Boom der Insel wurde von Landschaftsmalern vor einhundert bis einhundertfünfzig Jahren vorbereitet, die schon damals das Interesse an Sylt weckten und beförderten.“ Zweck des geplanten Museums soll es sein, eine attraktive Zusammenstellung von Werken der bildenden Kunst zu zeigen, die im Überblick deren Bedeutung für die Insel darstellen sowie Entwicklungen dokumentieren und vermitteln.

Maler wie Siegward Sprotte, Otto Eglau oder Dieter Röttger gelten dem Keitumer Galeristen als wichtige Beispiele dafür, dass sich „neben Sonnenuntergängen und Wattbildern auch gestaltete Kunst“, „etwas Eigenständiges“ auf Sylt entwickeln konnte. Er habe es immer schon als Defizit empfunden, solche Arbeiten nicht ausgestellt zu sehen, sagt Sieg. Als Verbindungsstelle zum „aktuellen Puls der Kunst“ betrachtet er die Integration zweier Künstlerateliers in das Museumskonzept. „Ein Museum kann auf Dauer nur existieren, wenn das Alte sich mit dem Neuen verbindet“, meint Sieg, weshalb wechselnde Ausstellungen die Lebendigkeit des Museums ergänzen sollen. Allein zur Umsetzung des anspruchsvollen Vorhabens fehlt es noch an Spendengeldern.

Text/Fotos: Angelika Jakat


Kontakt und Informationen:

Sylter Kunstmuseumsstiftung
Dr. Herbert Sieg
C.-P.-Hansen-Allee 5
25980 Keitum
Telefon: 04651 – 32172
Volks- und Raiffeisenbank Sylt eG
Kontonummer: 2798
BLZ: 217 918 05

Foto, mittig:
Im Einsatz für Kunst und Kultur: der Keitumer Galerist und Maler Herbert Sieg in seinem Atelier

(Veröffentlichung: TV SYLT Magazin, 16/05)

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