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Glas ist ein ganz besonderer Werkstoff, dessen magische Aussagekraft seit Jahrtausenden fasziniert. Hans Jürgen Westphal steht im Bann des formbaren Materials, das dem Glasgestalter Herausforderung und Passion ist – ganz gleich ob als edles Gebrauchsgefäß, exklusives Wandobjekt oder kostbares Schmuckstück.

Glaskunst verlangt nach Perfektion. Neben der Beherrschung des Handwerks, gehören Ausdauer, Geduld und Fingerfertigkeit zu den Tugenden eines Glasbläsers. Desgleichen Fleiß und Übung, die Glaskünstler wie Hans Jürgen Westphal zur Meisterschaft führen. Traditionelle Techniken bilden die Grundlage seines Schaffens, das seit Dreißig Jahren Glaskreationen voller Schönheit und Glanz entstehen lässt. Die spiegeln nicht nur Experimentierfreude wider, sondern auch Sensibilität für ausgefallene Formen. „Eine Arbeit ist erst dann perfekt, wenn ich sie beherrsche – zufällig ist mir zu wenig“, sagt der Keitumer Kunsthandwerker.

Das Material, das nur dem Feuer ergeben ist, fordert ihn im Prozess der Auseinandersetzung zum Kampf heraus. Ob eine Arbeit gelungen ist, eröffne sich oft erst aus der Distanz des nächsten Tages. Bei Ablehnung wird zerschnitten, was nicht gefällt und in die Ecke gestellt. Bisweilen zu Scheitern fasst Hans Jürgen Westphal als Weg zum Werden auf. Einige seiner Glasobjekte dienen allein dem Schauen, dem „Begreifen durch Visualität“, wie er sagt. Ihrer ursprünglichen Funktion enthoben, sind diese frei neue Formen der Ästhetik zu entwickeln. Als zerfließendes Gebilde, oder grafische Struktur mit individuellem Bildinhalt. Ausnahmslos Unikate, die die Lust des 52-Jährigen an Provokation in Glas zeigen und althergebrachte Motive des Kunsthandwerks hinter sich lassen.

Die heiße Kunst des Glasblasens „an der Lampe“ betreibt Hans Jürgen Westphal in seiner Sylter Werkstatt, wo er gefertigte Glasröhren mittels Pressluft, Sauerstoff und Gas verändert. In konzentrierter Ruhe. Hinter einem Brenner sitzend, bearbeitete er das schmelzende Glas durch schnelles drehen, ziehen und blasen bei einer Temperatur von 1265 Grad. Unter seinen Kreationen finden sich Bildplatten aus verschmolzenem Glas, Skulpturen und Masken, aber auch Dinge des alltäglichen Gebrauchs wie Kerzenständer und Gläser, die der Art des Mediums nach fein und beständig, hart und doch zerbrechlich sind.

Als Hans Jürgen Westphal 1979 von Wuppertal nach Sylt zog, passte seine Werkstatt noch in einen alten Ford Kombi. Auf einem umgebauten Bauernhof in Neukirchen hat er sich vor elf Jahren eine Schmelzwerkstatt eingerichtet und lebt seitdem inmitten nordfriesischer Natur. Und mit weitem Blick bis zum Deich. Der ist ihm wichtig – ebenso wie die Ruhe der Zurückgezogenheit beim Entwickeln und Umsetzen neuer Ideen mit hohem künstlerischem Potential.


SYLTZEIT online Der Glasbläser.
Perfekter Auftritt in Glas.


	Glas ist ein ganz besonderer Werkstoff, dessen magische Aussagekraft seit Jahrtausenden fasziniert. Hans Jürgen Westphal steht im Bann des formbaren Materials, das dem Glasgestalter Herausforderung und Passion ist – ganz gleich ob als edles Gebrauchsgefäß, exklusives Wandobjekt oder kostbares Schmuckstück. Glaskunst verlangt nach Perfektion. Neben der Beherrschung des Handwerks, gehören Ausdauer, Geduld und Fingerfertigkeit zu den Tugenden eines Glasbläsers. Desgleichen Fleiß und Übung, die Glaskünstler wie Hans Jürgen Westphal zur Meisterschaft führen. Traditionelle Techniken bilden die Grundlage seines Schaffens, das seit Dreißig Jahren Glaskreationen voller Schönheit und Glanz entstehen lässt. Die spiegeln nicht nur Experimentierfreude wider, sondern auch Sensibilität für ausgefallene Formen. „Eine Arbeit ist erst dann perfekt, wenn ich sie beherrsche – zufällig ist mir zu wenig“, sagt der Keitumer Kunsthandwerker. Das Material, das nur dem Feuer ergeben ist, fordert ihn im Prozess der Auseinandersetzung zum Kampf heraus. Ob eine Arbeit gelungen ist, eröffne sich oft erst aus der Distanz des nächsten Tages. Bei Ablehnung wird zerschnitten, was nicht gefällt und in die Ecke gestellt. Bisweilen zu Scheitern fasst Hans Jürgen Westphal als Weg zum Werden auf. Einige seiner Glasobjekte dienen allein dem Schauen, dem „Begreifen durch Visualität“, wie er sagt. Ihrer ursprünglichen Funktion enthoben, sind diese frei neue Formen der Ästhetik zu entwickeln. Als zerfließendes Gebilde, oder grafische Struktur mit individuellem Bildinhalt. Ausnahmslos Unikate, die die Lust des 52-Jährigen an Provokation in Glas zeigen und althergebrachte Motive des Kunsthandwerks hinter sich lassen. Die heiße Kunst des Glasblasens „an der Lampe“ betreibt Hans Jürgen Westphal in seiner Sylter Werkstatt, wo er gefertigte Glasröhren mittels Pressluft, Sauerstoff und Gas verändert. In konzentrierter Ruhe. Hinter einem Brenner sitzend, bearbeitete er das schmelzende Glas durch schnelles drehen, ziehen und blasen bei einer Temperatur von 1265 Grad. Unter seinen Kreationen finden sich Bildplatten aus verschmolzenem Glas, Skulpturen und Masken, aber auch Dinge des alltäglichen Gebrauchs wie Kerzenständer und Gläser, die der Art des Mediums nach fein und beständig, hart und doch zerbrechlich sind. Als Hans Jürgen Westphal 1979 von Wuppertal nach Sylt zog, passte seine Werkstatt noch in einen alten Ford Kombi. Auf einem umgebauten Bauernhof in Neukirchen hat er sich vor elf Jahren eine Schmelzwerkstatt eingerichtet und lebt seitdem inmitten nordfriesischer Natur. Und mit weitem Blick bis zum Deich. Der ist ihm wichtig – ebenso wie die Ruhe der Zurückgezogenheit beim Entwickeln und Umsetzen neuer Ideen mit hohem künstlerischem Potential. Text/Fotos: Angelika Jakat Hans Jürgen Westphal Werkstatt und Galerie Im Bahnhof 25980 Keitum/Sylt Telefon: 04651 – 329 33 www.westphal-glas.de (Veröffentlichung: TV SYLT Magazin, 19/05)
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