SYLTZEIT online
Galeristin in Keitum. |
|||||||||||
Im Interview: Cornelia Kamp. Wo Kunst zu sehen ist.
|
|||||||||||
Cornelia Kamp ist die Exotin unter den Sylter Galeristen. Seit neun Jahren folgt sie in Sachen Moderne Kunst ihrem Ideal. Unbeirrt engagiert und beherzt präsentiert sie im Osten der Insel Künstler von internationalem Rang. Und gibt mit wechselnden Ausstellungen spannende Einblicke in das Kunstgeschehen der Metropolen.
Sie führt ein Hotel, eine Galerie als Café und versteht was von Kunst: Cornelia Kamp. Als sie 1996 in Keitum startete, ging ein skeptisches Raunen über die Insel. Das hat sich mittlerweile gelegt und anerkennender Neugierde Platz gemacht. Der 45-Jährigen gelingt, was auf Sylt seines gleichen sucht: Weltkunst zu präsentieren auf kleinstem Raum, zwischen Espresso und Kännchen Tee. Bei Cornelia Kamp hängt mehr als nur dekorativer Wandschmuck an den Kaffeehauswänden. Ob Heinz Mack, Jerry Zeniuk oder Joe Barnes interessante und international bekannte Künstler sind im Kamps regelmäßig zu sehen, vertreten durch Malerei, Zeichnung oder Skulptur. Üblicherweise auch zur Vernissage, wo sie sich nicht selten einem familiär anmutenden Besucherkreis darbieten. Denn selbst die große Kunst tut sich schwer, Aufmerksamkeit zu erregen auf Sylt. Ihr Verhältnis zur Malerei, insbesondere zur Abstrakten, beschreibt die ehemalige Buchhändlerin als Leidenschaft, die sich zu Beginn der 80er-Jahre entwickelt und dann vertieft habe, während ihrer Hamburger Zeit in der Galerie Brockstedt, in der sie damals als Autodidaktin anfing dabei zielstrebig der persönlichen Neigung folgend. Cornelia Kamp ist Galeristin mit Herzblut. Daran gibt es keinen Zweifel. Ihr sympathisch-offener Blick lässt Engagement, Experimentierfreude und Humor erahnen. Dass dem so ist, erfahren all jene, die bei ihr ausstellen. Nötig hat es von denen keiner. Jedoch: angetan von der Qualität der Ausstellungen und von Professionalität, die sich herumgesprochen hat, kommt mancher gern wieder. Günter Grass etwa, der erneut auf der Kampschen Künstlerliste steht, neben Paul Wunderlich und Bernd Schwarting. Im Sommer soll ferner eine Gemeinschaftsausstellung stattfinden, unter anderem mit Maho Maeda, Jean Christophe Massinon, Lothar Seruset und Barbara Koch. Wie so was auf einem nordfriesischen Eiland überhaupt funktioniert, mag sich da mach einer fragen. Bitte, kein Mittelmaß, heißt das Credo von Cornelia Kamp. Immer auf der Suche nach Neuem das überrascht, gehören Kunstausstellungen wie die Art Cologne oder die Kasseler Documenta zu ihrem Pflichtprogramm, das Akademieausstellungen, Atelier- und Galeriebesuche ergänzen. Sie versuche dran zu bleiben am Kunstgeschehen und am künstlerischen Nachwuchs. Wer Cornelia Kamp dieser Tage trifft, erfährt von Plänen der neuen Sylter Kunstmuseums-Stiftung, einen Ort für Moderne Kunst realisieren zu wollen. Und wer sie und ihre Mitstreiter kennt, weiß, das könnte gelingen. Text/Fotos: Angelika Jakat
|
|||||||||||
© 2004 - 2006 aja | |||||||||||
< zurück | |||||||||||