SYLTZEIT online

Kunst-Szene Sylt.

Von realistisch bis abstrakt.


Sylt ist zu aller erst Sand, Meer und Watt – aber auch Tourismus, von dem die Menschen die hier wohnen zumeist leben. Der liefert und sichert auch einer kleinen Schar Sylter Galeristen beste Kunden, die nicht herkämen, wäre Sylt nicht „in“ und Prestige trächtig. Ausgestellt wird deutsche und internationale Kunst.

Insel-Feeling oder Kunstgenuss? Die Frage stellt sich nicht auf Sylt. Hier findet man beides – und zwar in Gegensatz zu mach anderer deutschen Ferieninsel ganzjährig. Wenngleich sich die Berichte der meisten Zeitschriften mehr dem Thema Sonne, Meer und Strand widmen, so gibt es doch mehrere Künstler und Galeristen die wissen, was sie ihrer Leidenschaft fern der Metropolen schuldig sind. Und all denen, die diese mit ihnen teilen, selbst in einer abgelegenen Gegend zwischen Meer und Watt.

Dass der Einsatz in Sachen Kunst auf einem Frieseneiland nicht selbstverständlich ist und es dafür reichlich Engagement bedarf, versteht sich fast von selbst. Allerdings gibt es keine Sylter Kunstszene als solche. Wenngleich man meinen könnte, dass geteilter Idealismus in Sachen Kunst und Kultur eint. Hingegen existiert, jenseits aller gängigen Sylt-Klischees, ein durchaus bemerkenswerter Handel mit Kunst. Und die Sylter Top-Galerien sind, mit insularen Maßstäben gemessen, meistenteils gut besucht. Was am vergleichsweise hohen Ausstellungs-Niveau liegen mag, das an Kunst interessierte Insulaner sowie Gäste regelmäßig zusammenkommen lässt.

Sylt ist seit Jahrzehnten schon eine Insel der Kunst. Dass sie als Standort extravagant ist, dass um sie gerungen wird, bestätigt den Ehrgeiz, das Potential derer, die hier Kunst zeigen. Und selbst Kenner können noch Überraschungen erleben und Entdeckungen machen, wenn sie plötzlich abseits großstädtischer Szenerie auf Kunstwerke von Weltformat treffen. Die dann doch wenigen Adressen dafür sind schnell in Erfahrung gebracht. Ein Besuch, der zumeist ab Ostern bis zum Herbst zahlreich stattfindenden Vernissagen, lässt einen wiederum an Orte kommen und Kunstwerke sehen, deren Einschätzung als besonders oder sensationell dem einzelnen Betrachter in Ruhe überlassen bleibt.

In aller Regel fehlt der übliche Rummel an Menschen und Medien, der solchen Ereignissen auf dem Festland eigen ist und sie meist zum attraktiven, weil gesellschaftlichen Event macht. Was nicht heißen soll, dass der Event-Charakter Sylter Kunstterminen abginge. Auch hier gibt jede Vernissage ein besonderes Ereignis. Eins, bei dem man gemeinhin einer eher kleinen Schar Insulanern begegnet, die selber Kunst schaffen, ausstellen oder aber kunsthandwerklich auf der Insel arbeiten. Gerade hier zählt der gemeinschaftliche Zusammenhalt, den, so scheint es, gerade die Neu-Insulaner untereinander am intensivsten betreiben.

Text/Fotos: Angelika Jakat

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