Erlebnistour durchs Wattenmeer |
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Das Meer entlang der Sylter Küste hält für Kinder jede Menge Entdeckungen bereit. Unmittelbar erfassen können Schüler den spannenden Lebensraum Wattenmeer in der "pädagogischen Wattwerkstatt" des Nationalpark-Infozentrums. |
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Ein gefeierter "Kinder-Star": Der große Krebs in der Wattwerkstatt im ADS-Heim. Foto: Jakat |
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Rantum/Sylt (aja) - Auf seine Frage "Wisst ihr, was ein Heuler ist", tönt Philipp Schmeling das kräftige "Ja" von 19 Schülern entgegen. Die Klasse 4c aus Boostedt befindet sich mit ihrer Lehrerin Maren Jacobsen auf Klassenfahrt, und der Besuch der Rantumer ADS-Wattwerkstatt bildet ein interessantes Programm-Highlight.
Ins Staunen kommen die meist 10-Jährigen, als ihnen der ehemalige "Zivi" der "Schutzstation Wattenmeer" erklärt, dass der Biss einer ausgewachsenen Robbe sieben Mal so fest sei, wie der eines Schäferhundes. An diese überraschende Mitteilung reiht sich in den nächsten zwei Stunden noch manch spannende Entdeckung. Denn beim nachfolgenden "Watt-Quiz" dreht sich im Nationalpark-Infozentrum alles um die eindrucksvolle Vielfalt des Lebensraums Wattenmeer. Aufgeteilt in drei Gruppen werden während einer "Natur-Rally" Spülsaumfunde beurteilt und Muschelnamen enträtselt, Tiere in mehreren Aquarien bestimmt und das Verhalten von Meeressäugern aufgedeckt. Besonders beliebt ist bei den kleinen Nachwuchs-Forschern das Watt-Labor, wo Tierpräparate unterm Binokular zum Gucken, Staunen und Lernen auffordern. Hoch im Kurs steht bei den Kindern auch das "Watt-Basteln", bei dem sie Bilderrahmen mit Wasserfarben und Naturmaterialien wie Muscheln und gefärbtem Sand, gestalten. "Wir möchten mit unserem Ausstellungsbereich insbesondere Schulen und Kindergärten auf der Insel ansprechen", erläutert Philipp, der weiß, dass viele Sylter Kinder ihren eigen Lebensraum nicht genau kennen. Unterstützt wird der im Herbst scheidende 21-Jährige bei der Betreuung von Schülern, Ferienfreizeiten und Urlaubern von Anne Westerfeld, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert und dem neuen "Zivi" Henig Nierhauve. Die kompetente Wissensvermittlung über das Naturphänomen Watt potenziere den Erlebnisgehalt von Watt- oder Strandwanderung, bestätigt die pensionierte Lehrerin, Karin Degn: "Ich bin ganz begeistert. Nach unserer Fahrt zu den Seehundbänken ermöglicht die Wattwerksatt den Kindern nicht nur eine Vertiefung der neuen Kenntnisse und Problematiken, sondern auch des Schulstoffs aus dem Heimat- und Sachkundeunterricht." Das Konzept "pädagogische Wattwerkstatt", das von der Bingo-Umweltlotterie gefördert wurde, stammt von der "Schutzstation Wattenmeer" und wird seit März in Kooperation mit dem ADS-Heim realisiert. Für Jennifer und ihre Mitschüler ein glücklicher Umstand, denn "so einen großen Krebs" wie dort, hatten sie vorher noch nicht gesehen. Infos unter der Telefonnummer: 04651/926170 |
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(Erscheinungsdatum: Samstag, 01.11.2004 / Sylter Rundschau) |
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