Regelmäßig finden in der Stadtgalerie wechselnde Ausstellungen statt, die der Verein zum Zwecke der Förderung von Kunst und Künstlern organisiert. Die Projektidee zu dem aktuellen „Versuchsballon“ sei bei einem Künstlertreffen im Anschluss an eine Vernissage geboren worden, erinnerte sich Wandmalerin Uschi Schmiedeberg, die 1. Vorsitzende der „Sylter Kunstfreunde“. Schmiedeberg, selbst eine kreative Mitgestalterin der Aktionswoche, definiert ihre eigenen Arbeiten als naturalistische Illusionsmalerei und sehr Insel bezogen – zumindest wenn Sie auf Sylt arbeite.

Die Besucher des ersten Kunst-Workshops konnten drei Stunden lang unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen wie etwa Speckstein-Gestaltung oder Acryl-Malerei kennen lernen. Und wer Lust hatte spontan mitzumachen, dem stand Kreativitäts-Trainerin Elke Berensmeyer mit Farben und Tipps zur Aquarell-Malerei hilfreich zur Seite: „Gemalt habe ich schon immer, das ist einfach ein toller Ausgleich zu meiner Tätigkeit als Rechtsanwalts-Fachangestellte.“

Laura Anna Twickler und Benjamin Rogge wurden von ihr bei der Anfertigung zweier farbenfroher Aquarell-Studien begleitet und anschließend lobend beglückwünscht. Die beiden Wahl-Rantumer, die zurzeit ein freiwilliges soziales Jahr im dortigen ADS-Heim absolvieren, freuten sich über das unvermutete Mal-Erlebnis ebenso wie über das zufällige Zusammentreffen mit den Sylter Künstlern.

„Ich male eigentlich akribisch und frei nach dem Motto: Alles was mir gefällt“, kommentierte die Tinnumer Malerin Margrit Lorenzen ihre Federzeichnungen, die sie mit Aquarellfarben koloriert. Handwebmeisterin Margret Zywina arbeitete an einer Wollarbeit, VHS-Kursleiterin Gabriele Kalb und Eva-Maria Huckfeld-Holz gewährten Einblicke in ihre Fertigkeiten im Umgang mit Speckstein. „Für mich ist das wie Weihnachten heute hier stauben zu können, denn in meiner kleinen Wohnung geht das leider nicht“, freute sich Huckfeld-Holz. Die Autodidaktin setzt sich seit zehn Jahren mit dem Material Speckstein auseinander. Zu ihren bevorzugten Motiven gehören urwüchsige, ungeschönte Tierfiguren: „Ich beachte die Struktur der Steine. Gucke welches Tier steckt da drin – danach entscheide ich ob es ein Bär, ein Seehund oder eine Fisch wird.“

Es brauchte nicht lange, um so etwas wie Atelier-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Den Fußboden haben die Organisatoren vorsorglich mit Plastikplanen abgedeckt, sodass dem schöpferischen Tatendrang kaum Grenzen gesetzt sind.

Mit der laufenden Aktion ist ein Vorhaben der „Sylter Kunstfreunde“ zu Gunsten bzw. anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Unicef Sylt verbunden. Geplant sei, gestiftete Kunstwerke im „Kaamp-Hüs“ zum Kauf auszustellen. Mitte September soll sich dann ein Gala-Abend mit Versteigerung im Kunst:Raum Sylt-Quelle anschließen. Sie wolle im Rahmen der kommenden Woche das Thema „Friendship for Unicef“ transportieren und hofft auf rege künstlerische Beteiligung, erläuterte Uschi Schmiedeberg.

(Erscheinungsdatum: Montag, 26.01.2004 / Sylter Rundschau)