Keitumer Orgel-Klangwelten begeisterten |
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Die Zuhörer in der Kirche St. Severin erlebten ein bemerkenswertes Konzert des Projektchores mit Solisten des Mozarteums Salzburg/Innsbruck unter der Leitung des Organisten Matthias Eisenberg. |
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Begleitet von Matthias Eisenberg an der Orgel sangen der Projektchor und Solisten des Mozarteums Salzburg/Innsbruck sowie der Chor St. Severin. Foto: Jakat | ||||||||||
Keitum/Sylt (Angelika Jakat) - Mit dem schönen "Te Deum" von Felix Mendelssohn Bartholdy eröffneten Solisten des Mozarteums Salzburg/Innsbruck sowie Mitglieder des Leipziger Vokal-Ensembles und des Chores St. Severin am Donnerstag den vierten Abend der noch bis Sonntag stattfindenden Keitumer Orgelwoche.
Begleitet wurden die Sänger von Matthias Eisenberg an der Orgel, dem künstlerischen Leiter und Organisator der anspruchsvollen Konzertreihe geistlicher Musik. Der große Chor mit über 50 Sängerinnen und Sängern, die links und rechts unter den Orgel-Flügeln standen, fand seinen rhythmischen Zusammenhalt in dem Virtuosen Eisenberg. Der inspirierte mit seinem fulminanten Orgelspiel nicht nur die Zuhörer, sondern auch den sich gegenübergestellten Chor, dem er mit gleichsam dirigierenden Gesten beständig Handzeichen gab. Der optische Auftritt sei bedingt gewesen durch die räumliche Situation vor Ort, erläuterte später der Innsbrucker Dozent Christoph Rösel, der zuvor vier Tage lang die Einstudierung des Chor-Repertoires betreut hatte. Mit bestechender Könnerschaft bot Eisenberg die "Sonate C-Moll über den 94. Psalm" von Julius Reubke dar. Er habe "ein großes Stück in der Mitte" gebraucht, begründete der Orgel-Künstler seine Wahl, die er gewohnt souverän, glühend und mitreisend interpretierte. Die in dem Werk des Franz Liszt-Schülers Reubke enthaltenen Dissonanzen, der Ausdruck von Schmerz und brausender Leidenschaft, ließen, neben feinfühlig vorgetragenen, sanften Klangpassagen, niemanden unbeeindruckt und das Holzgebälk der voll besetzten St. Severin Kirche vibrieren. Im Zusammenwirken mit dem musikalisch heiter-sakralen Ton der "Messe in D-Dur op. 86" für Solisten, Chor und Orgel von Antonin Dvorák fand das fast zweistündige Konzerterlebnis einen stimmungsvollen Abschluss, der sich auch vom gesanglichen Volumen her hören lassen konnte - genauso wie der Schlussapplaus der Zuhörer für die musikalisch breit angelegte Reise. |
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(Erscheinungsdatum (in Auszügen): Samstag, 16.10.2004 / Sylter Rundschau) |
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