Clemens Kaletsch: Malen als Grenzgang |
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"Kamps Galerie" zeigt neue und ältere Arbeiten von Clemens Kaletsch. Die Bilder des Künstlers sind angelegt zwischen figurativ und abstrakt, sie sind vor allem aber eines - sehenswert. |
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Clemens Kaletsch vor seinen Panorama-Bildern "Landsicht I" und "Landsicht II". Foto: Jakat | |||||||||||
Keitum/Sylt (Angelika Jakat) - Ausstellungseröffnung mit Hindernissen für Clemens Kaletsch: Weil ein erstes, umfangreiches Bilder-Paket auf dem Weg nach Sylt verschollen ging, hat der in Köln lebende und arbeitende Künstler einige neue Arbeiten mitgebracht, die seit Dienstagabend in "Kamps Galerie" zu sehen sind.
Dort werden auf drei Raumebenen neben mit Buntstift zeichnerisch unterlegten Aquarellen und Papier-Collagen auch Ölbilder des 45-Jährigen gezeigt. Dessen moderne, zeitgenössische Arbeiten sind bereits seit 1980 in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Zwischen 1976 und 1985 lebte der gebürtige Münchner in Innsbruck und in Wien, wo er an der Hochschule für Angewandte Kunst und an der Akademie der Bildenden Künste studierte. Kaletschs Atelier befindet sich seit 1980 in dem oberbayerischen Ort Polling. Ein wichtiges Merkmal seiner Kunst ist die Auseinadersetzungen mit den Themen Innen und Außen, mit Grenzen und Horizonten. Er sei durch kleine Horizont-Linien aus den Bergen inspiriert, die er aus frühen Kindheitserfahrungen kenne, sagte Kaletsch, dem ein zeitlicher Abstand zu Bildern wichtig ist. Es braucht lange Prozesse bis sich etwas im Bild wieder findet. Kaletschs grenzgängerische Grundhaltung findet sich wieder in seiner Malerei. Fest umrissene Formen treten zu Gunsten von verwischten Silhouetten und Gebilden zurück. Erfundene, erwünschte Architektur spiele für ihn eine große Rolle, erläuterte Kaletsch, der in vereinzelten Arbeiten auch deutliche und konturierende Linien und Striche verwendet. Etwa in seinen Atelier-in-der-Natur-Bildern, um einem Fenster- oder einem Pavillon-Motiv Form zu geben. Lichte Farbkompositionen dominieren den Bildraum und transportieren dazu einen Ausdruck von Leichtigkeit. Dem Betrachter präsentiert sich viel Blau und Weiß, aber auch kraftvolles Rot sowie Türkis. Kaletschs künstlerischem Konzept widerspricht es nicht, ältere Bilder mehrfach zu überarbeiteten. Seine aus den 90er Jahren stammenden, friesartigen Panorama-Bilder Landsicht I und Landsicht II (1993-2003, Acryl auf Leinwand 2,20x40 cm) öffnen in ihrer jetzigen, farbigen Version eine Untersicht auf Zeitabläufe, sagte Kaletsch. Auf die Insel kam der Künstler, der sonst in großen Formaten ab zwei Meter mal zwei Meter arbeitet, nachdem er die Sylter Galeristin Cornelia Kamp auf der Kölner Kunstmesse Art Cologne kennen gelernt hatte. Die Kaletsch-Ausstellung läuft noch bis zum 17. Juni. |
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(Erscheinungsdatum: Freitag, 16.05.2003 / Sylter Rundschau) |
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