Wer hilft den Syltern, wenn die Bundeswehr weg ist? |
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Das Thema Küstenschutz ist und bleibt auf Sylt hochaktuell. Um neu aufgetretene Probleme zu diskutieren und mögliche Handlungsspielräume der betroffenen Gemeinden auszuloten, trafen sich 60 Teilnehmer auf einer Info-Veranstaltung des Integrierten Küstenzonenmanagement (IKZM). |
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Engagiert für den Küstenschutz: Die Bürgermeister Ingbert Liebing, Helge Jansen (v.l.). Foto: Jakat |
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Westerland/Sylt (aja) - Vertreter der Sylter Feuerwehr, der Politik und des Naturschutzes waren in den Westerländer Rathaussaal gekommen, um über Küstenschutz zu diskutieren: Wer ist bei Katastrophenfällen zuständig und wie verhält man sich im Ernstfall?
Wenn es um die Klärung wichtiger Details geht, tauchen viele offene Fragen auf, so Helge Jansen. Der Vorsteher des Landschaftszweckverbandes hob hervor, dass Küstenschutz "alle an der Küste angeht". Er appellierte in seinem Redebeitrag "Aktuelle Herausforderungen und mögliche kommunale Handlungsspielräume im Küstenschutz" wiederholt an die Bereitschaft zur "aktiven Beteiligung". Außerdem bemerkte Jansen, dass es an Schutzanzügen und Gerätschaften mangele und verwies konkret auf den Wegfall potentieller, zielgerichteter Hilfe in Form der Bundeswehr als Ersatzmannschaft für den Notfall. Beonders betroffen von ungeklärten Problemlagen ist die Befölkerung, denn Sturmfluten und Überschwemmungen stellen eine permanente Gefahr für die Insel dar. Positiv: "Durch die Sandaufspülung ist die Insel in einem sehr, sehr guten Zustand, bis auf List und Hörnum", machte Arfst Hinrichsen vom Amt für ländliche Räume (ALR) in seinem Dia-Vortrag auch auf die Defizite der Insel aufmerksam. Seit 1867 werden Maßnahmen zur Sicherung der Küste durchgeführt - Dünenbepflanzung sowie Holz-, Stein- und Eisenbuhnen, Ufermauern und Tetrapoden. Seit 1972 werden Problemgebiete wie Westerland, "Kliffende" oder "Hörnum Odde" durch Sandaufspülungen gesichert. Doch Gefahr droht der Aufspülung nicht nur vom Meer, erklärte Hinrichsen, sondern auch durch Erosionsschäden. Die würden durch die Oberflächen-Entwässerung ausgelöst, bei der das Wasser nicht kontrolliert abfließe. Sein Resümee: "Wir haben Erfolge und Misserfolge gehabt. Der Sand kommt nicht von allein, man muss etwas dafür tun. Ohne technischen Einsatz geht es nicht", mahnte Hinrichsen an. "Dann raus aus dem Dünenkam, von Hörnum bis List", forderte in diesem Kontext ein Zuhörer, der sein Unverständnis darüber äußerte, warum im Randdünenbereich oder im Naturschutzgebiet gebaut wird, trotz aller negativer Erfahrungen aus der Sturmflut von 1962. Dazu Helge Jansen: "Politik fängt in der Gemeindevertretung an - hier muss dieses Szenarium wirken." Dass ginge letztlich nur, indem man den "Finger in die Wunde" lege und sich der Frage stelle, was der Einzelne für den Küstenschutz leiste. Anwesede Politiker wie Experten forderten deshalb mehr Engagement und Sensibilisierung der Öffentlichkeit - im Küsten- wie im Katastrophenschutz. Wie genau einzelne Lösungen aussehen können, wird in einem Abschlussbericht herausgearbeitet. |
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(Erscheinungsdatum: Montag, 09.02.2004 / Sylter Rundschau) |
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