Beim Turnsport leuchten die Kinderaugen |
|||||||||||
Bewegung ist das A und O für die physische und psychische Entwicklung von Kindern. Dass diese bereits in ganz jungen Jahren Interesse und Freude an Sport und Spiel finden, beweist die "Eltern-Kind-Sportgruppe" des TSV Westerland. Hier haben die Kleinsten den größten Spaß. |
|||||||||||
Freudig und begeistert bei der Sache: die kleinen Sport-Fans mit ihren Müttern bei der "Eltern-Kind-Turngruppe" des TSV Westerland. Foto: Jakat |
|||||||||||
Westerland/Sylt (aja) - Die Stimmung ist gelöst und fröhlich. "Schön, dass ihr alle da seid", ruft Dieter Kuhlmann. Sogleich tapsen 15 kurze Beinpaare in Richtung Hallenmitte, um dann, mit flinken Trippelschritten, von der linken hinüber zur rechten Turnhallenseite zu spurten so schnell es nur geht. Fünfzehn Kleinkinder im Alter bis zu vier Jahren führen die einzelnen Aufwärmübungen mit großer Begeisterung aus, die am Freitagnachmittag eine gemeinschaftliche Turnstunde für Kinder und deren Eltern einleiten.
Dabei bereiten die heiteren Kommandos von Inselsportlehrer Dieter Kuhlmann nicht nur den Kindern viel Freude. Auch deren Mamas und Papas zeigen sich vergnügt und aktiv. Bei der Übung "Fliegen-wie-ein-Flugzeug" segeln Sylter Mütter und Väter mit weit ausgebreiteten Armen geradeso wie ihren Minis durch die Westerländer Nicolei-Sporthalle. "Dieter macht das klasse! Und die Kinder lieben ihn", sagt eine Mutter. Kein Wunder also, das freudiges Jauchzen und heiteres Glucksen die Halle akustisch füllen und jeder Kuhlmannschen Vorgabe frohgemut Folge geleistet wird. Wenn es darum geht loszulaufen, anzuhalten oder sich zuerst auf den Bauch und danach gleich wieder auf den Rücken zu legen, stehen die Kleinen den Großen in nichts nach. Nur beim "Brückebauen" hat der ein oder andere Zwerg Schwierigkeiten die Balance zu halten. "Wichtig ist, dass der Ablauf der Sportstunde immer der gleiche ist. Die Kinder stellen sich auf eine bestimmte Reihenfolge ein. Deshalb ist die Stunde in mehrere Übungsteile gegliedert. Dieses methodische Vorgehen ist kindgerecht und befriedigt die Anspruchshaltung der Kinder", weiß Dieter Kuhlmann aus langjähriger Erfahrung. Seit zehn Jahren betreut der dreifache Vater das Eltern-Kind-Turnen, das sich besonders in den kühlen Jahreszeiten großer Beliebtheit erfreut. Das altersgemäße Turnen habe, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, eine positive Eigendynamik entwickelt, so Kuhlmann. Erklärtes Ziel des gebürtigen Bielefelders ist es, die Kinder an den Raum, die Geräte und die Gruppe zu gewöhnen: Der Spaß und die Freude an der Bewegung stehen bei uns im Vordergrund. Die Kinder sollen ihren Emotionen freien Lauf lassen können. So üben sich die Kleinen spielerisch in den unterschiedlichsten Bewegungsformen. Mit bunten, verschieden großen Spielbällen erobern sich die Jungen und Mädchen jeden Winkel der weiten Halle. Die Plastik-Rutsche und das Trampolinspringen stehen bei ihnen ebenfalls hoch im Kurs. Der Sprung vom Kasten auf die Turnmatte stärkt das Selbstbewusstsein. "Meine Tochter will alleine turnen", sagt eine Westerländerin, "wenn sie mich braucht, dann holt sie mich." Wenn es darum geht auf einem Stück Stoff sitzend mittels Hulahup-Reifen über den Hallenboden gezogen zu werden, spätestens dann ist Mamas Einsatz gefordert. Ich wechsele mich mit meiner Frau ab, sagt ein Tinnumer Vater, "die Kinder brauchen die regelmäßige Bewegung. Die ist das A und O für deren Entwicklung." Nach "Fallschirm-Spiel" und Bewegungstanzen sind die sechzig Minuten auch schon wieder um und die Belastungsgrenze für die Kinder ist erreicht. "Positive Müdigkeit", so eine Rantumer Mutter, macht sich breit. Zeit für Dieter Kuhlmann, die Keksdose auszupacken, in die jeder rein greifen darf. Was sich weder die Kinder noch die Eltern zweimal sagen lassen. Denn: Sport, Spiel und Spaß machen nicht nur glücklich - sondern auch Appetit. |
|||||||||||
(Erscheinungsdatum: Donnerstag, 09.04.2004 / Sylter Rundschau) |
|||||||||||
zurück zur Artikelliste | |||||||||||